Der Begriff “Lead Time”
🟦 Die Herkunft des Begriffs “Lead Time”, seine Bedeutung im Lean Thinking und der Zusammenhang mit dem ERP System
Dieser Text liefert Hintergrundinformationen. Welche Textarten gibt es?
Der Begriff “Lead Time” stammt aus der industriellen Fertigung und beschreibt den Zeitraum zwischen dem Eingang einer Bestellung und der Auslieferung der Ware an den Kunden. Diese Zeitspanne umfasst alle notwendigen Schritte, von der Planung über die Produktion bis hin zur Lieferung und eventuellen Nachbearbeitung.
Ursprünglich in der Produktionsindustrie verwurzelt, hat der Begriff im Laufe der Zeit auch in anderen Bereichen, insbesondere im Lean Management, Fuß gefasst. Dabei hat sich die Bedeutung von “Lead Time” weiterentwickelt und wurde für das Verständnis von Prozessabläufen in Unternehmen zentral.
“Lead Time” in der industriellen Fertigung

Der Begriff “Lead Time” beschreibt die Gesamtzeit, die ein Auftrag oder eine Aufgabe benötigt, um die gesamte Prozesskette eines Unternehmens zu durchlaufen – im Lean Management wird diese Prozesskette “Value Stream” genannt. Der Value Stream umfasst alle Aktivitäten, die zur Erfüllung eines Kundenauftrags notwendig sind – von der ersten Anfrage bis zur finalen Abrechnung. Der Value Stream kann sich aus einer Vielzahl von Aktivitäten zusammensetzen, beispielsweise der Bedarfsanalyse, der Produktionsplanung, der eigentlichen Herstellung und der Logistik. Je effizienter diese Schritte ineinandergreifen, desto kürzer ist die Lead Time.
Im Lean Management ist die Reduktion von Verschwendung (im Japanischen “Muda”) ein zentrales Ziel. Verschwendung äußert sich beispielsweise in überflüssigen Lagerbeständen, unnötigen Wartezeiten, umständlichen Abläufen oder Doppelarbeit. All diese Faktoren führen dazu, dass sich die Lead Time eines Prozesses verlängert. Eine lange Lead Time weist daher auf Ineffizienzen hin und signalisiert, dass Ressourcen nicht optimal genutzt werden. So kann es beispielsweise sein, dass Bestellungen aufgrund ineffizienter Planung auf Rohstoffe warten müssen oder dass lange Rüstzeiten an Maschinen die Produktionszeit verlängern.
Eine kurze Lead Time hingegen ist ein Zeichen für einen verschwendungsarmen Prozess. Prozesse, bei denen die Lead Time minimiert wurde, sind darauf ausgelegt, Kundenaufträge schneller zu erfüllen. Dadurch können Unternehmen flexibler auf Kundenwünsche und Marktveränderungen reagieren, da die Durchlaufzeiten kürzer sind. Ein weiterer Vorteil ist die geringere Kapitalbindung: Materialien, Zwischenprodukte und fertige Waren werden schneller durch den Produktionsprozess geschleust und binden damit weniger Kapital. Das bedeutet, dass das Geld des Unternehmens schneller in den Produktionsprozess zurückfließt und für weitere Investitionen zur Verfügung steht.
Eine kurze Lead Time ist somit nicht nur ein Indikator für effiziente Prozesse, sondern trägt auch maßgeblich zur Kundenzufriedenheit bei. Wenn Kunden ihre Bestellungen schneller erhalten und Dienstleistungen pünktlich abgeschlossen werden, steigt die Zufriedenheit. Gleichzeitig profitiert das Unternehmen durch die schnellere Abwicklung von Aufträgen und die Möglichkeit, neue Aufträge schneller anzunehmen und umzusetzen. Eine kurze Lead Time ist damit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in einer zunehmend dynamischen Geschäftswelt.
Die Lead Zeit und Leadtime ERP

Leadtime ist ein ERP-System, das speziell auf die Bedürfnisse von Software-Dienstleistern und anderen digitalen Service-Unternehmenabgestimmt ist. Der Name “Leadtime” unterstreicht die Bedeutung des Konzepts der Lead Time für das gesamte System. Während viele ERP-Systeme darauf ausgelegt sind, bestimmte Bereiche eines Unternehmens zu unterstützen, legt Leadtime den Fokus darauf, die gesamte Prozesskette in digitalen Dienstleistungs-Unternehmen abzubilden und damit die Lead Time zu optimieren.
Leadtime ist darauf ausgerichtet, die Prozesse eines Unternehmens so zu gestalten, dass Durchlaufzeiten minimiert werden und dadurch eine höhere Effizienz erreicht wird. Das System stellt sicher, dass jeder Arbeitsschritt, der zur Erfüllung eines Auftrags notwendig ist, transparent erfasst und optimiert werden kann. Dadurch können Unternehmen schneller auf Veränderungen reagieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Wie Leadtine Ihre Prozesse beschleunigt
Schaffung eines Value Streams ohne Wartezeiten
Leadtime sorgt dafür, dass die vielen Aufgabenpakete, die ein Software-Dienstleister zu erledigen hat, in einem endlosen, verzögerungsfreien Value Stream an die an die jeweils verfügbaren Entwickler ausgeliefert wird. Es wird dadurch möglich, die wertvolle Arbeitszeit dieser Fachkräfte zu fast 100% produktiv zu nutzen.
Just-In-Time-Produktion
Leadtime ermöglicht es, kontinuierlich und in enger Abstimmung mit dem Kunden die Aufgaben in den Backlogs der verschiedenen Projekte so zu priorisieren, dass jederzeit genau die Features und Funktionen geliefert werden, die dem Kunden den größten Nutzen bringen. Dies geschieht im Hintergrund, und ohne die Konzentration der Entwickler zu stören: Es ändert sich lediglich die Reihenfolge der Aufgaben, die den Entwicklern zur Erledigung zugewiesen werden.
Modularisierung
Leadtime erlaubt es, digitale Projekte so weit es geht zu standardisieren, um die dabei immer wieder aufs Neue anfallenden Arbeitsschritte so weit es geht wiederverwertbar zu machen.
Front Loading
Unprofessionell durchgeführte Projekte sind eine der gefährlichsten Ursachen für Verschwendung in Digitalisierungsunternehmen. Die gravierendsten Probleme treten dabei häufig im Anforderungsmanagement am Anfang des Projekts auf. Der Grund dafür ist, dass die Erstellung eines präzise formulierten und belastbaren Pflichtenhefts zwar höchst sinnvoll, aber schwierig und aufwändig ist. Viele digitale Dienstleister versuchen daher, gerade diesen essenziellen Schritt abzukürzen, um schneller mit der Umsetzung beginnen zu können. Dies führt später zu Missverständnissen, doppelter Arbeit, und letztlich Verzögerungen des Projekts. Leadtime legt daher ein besonderes Augenmerk auf den Anfang des Projekts. Es erleichtert mit dynamischen Fragebögen die Aufnahme präziser Anforderungen, und erlaubt es, aus den erfassten Informationen vollständige Pflichtenhefte zu generieren.
Unternehmenssteuerung mit Kennzahlen
Leadtime betrachtet ein Unternehmen als Gesamtsystem, das nach klaren Prozessen und vor allem ohne die Mitarbeit des Unternehmers im Tagesgeschäft funktionieren sollte. Unser Ziel ist es, dem Gründer ein Instrument an die Hand zu geben, das seine gesamte Organisation digital abbildet. Der Unternehmer soll in die Lage versetzt werden, sein Business systemisch – aus einer Außenperspektive – zu betrachten und kontinuierliche Verbesserungen anhand einfach zugänglicher Kennzahlen durchzuführen.
Automatisierung
Leadtime reduziert den Aufwand für administrative Aufgaben wie die Erstellung von Rechnungen, die Kalkulation von Angeboten und die Vorbereitung von Projektvertragsunterlagen. Das System nutzt dabei Druckvorlagen, die automatisch mit spezifischen Daten aus der Datenbank gefüllt werden. Dadurch gewährleistet Leadtime präzise und konsistente Unternehmensdokumente, was besonders bei rechtlichen oder finanziellen Informationen hilfreich ist. Dies steigert nicht nur die Produktivität, sondern verringert auch das Risiko von Fehlern, die bei der manuellen Dokumenterstellung auftreten können.
Continuous Improvement
Leadtime ermöglicht es, kontinuierlich die Performance Ihrer Mitarbeiter zu entwickeln. Dazu finden wöchentliche One-on-One-Meetings zwischen den Teamleitern und ihren Teammitgliedern statt. In diesen Gesprächen werden anhand konkreter Kennzahlen aus dem ERP-System die Leistungen der Mitarbeiter analysiert und diskutiert. Kurz- und langfristige Zielvereinbarungen, wie zum Beispiel die Anzahl der abrechenbaren Stunden pro Tag, spielen dabei eine große Rolle. Dies unterstützt sowohl die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter als auch die Gesamtproduktivität des Unternehmens. Die transparente Darstellung von Leistungsdaten in Leadtime ermöglicht es allen Beteiligten, einen klaren Überblick über die eigene Leistung und die des Teams zu behalten. Dies fördert ein Umfeld kontinuierlicher Verbesserung, eines der Kernprinzipien des Lean Management.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Begriff “Lead Time” im Lean Management eine zentrale Bedeutung hat und eng mit der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens verknüpft ist. Leadtime ERP bietet digitalen Service-Unternehmen die Möglichkeit, ihre Prozesse zu optimieren und die Lead Time aktiv zu verkürzen. Durch die Integration von Automatisierung, Standardisierung und transparenter Analyse ermöglicht Leadtime eine effizientere Steuerung der Geschäftsprozesse und hilft, den Grundgedanken des Lean Managements – die Reduktion von Verschwendung – erfolgreich umzusetzen. So können digitale Dienstleister mit Leadtime nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch ihre Kunden besser bedienen und nachhaltig wachsen.