Leadtime entstand als interne Lösung im SaaS-Unternehmen „eins+null“, das sich auf den Vertrieb von Energiedienstleistungen spezialisierte. Gegründet wurde eins+null im Jahr 2009 in Regensburg von Lukas Ebner und einem Mitgründer. Die beiden entdeckten ihre Nische mehr durch Zufall, doch durch Engagement und innovative Ideen entwickelten sie eine Software, die schnell auf großes Interesse stieß. Mit dem Erfolg stiegen jedoch auch die Herausforderungen, und so mussten die Strukturen und Systeme an das wachsende Geschäft angepasst werden, um nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen.

Als eins+null zu einem etablierten Anbieter heranwuchs, stellte sich die Frage, wie sich das Wachstum dauerhaft gestalten lässt. Prozesse mussten optimiert und effizienter werden. Eine geeignete digitale Lösung war schwer zu finden: Die Anforderungen waren spezifisch, da das Unternehmen ein komplexes B2B-Produkt anbot, das kundenspezifisch angepasst und langfristig betreut wurde. Standard-ERP-Systeme konnten die speziellen Bedürfnisse nicht erfüllen. Die verfügbaren Lösungen waren oft spezialisierte Einzeltools, die zusammengeführt werden mussten, was jedoch zu einem Flickenteppich an Systemen geführt hätte. Die Gründer entschieden sich daher, eine maßgeschneiderte Softwarelösung zu entwickeln.

So entstand „CONNEX“, eine Erweiterung für das Open-Source-Ticketsystem „Redmine“. CONNEX wurde zum Rückgrat der internen Abläufe bei eins+null und ermöglichte es, Tickets zu erstellen, Aufgaben zu organisieren und Arbeitszeiten zu erfassen. Dadurch konnten die Prozesse besser strukturiert und die Effizienz gesteigert werden. Die Software half dem Unternehmen, seine internen Abläufe zu standardisieren und das Wachstum zu bewältigen. Dank dieser Optimierungen gelang es eins+null, den Umsatz von 300.000 Euro im Jahr 2015 auf fast 4 Millionen Euro im Jahr 2022 zu steigern.

Leadtime wurden stark von den Prinzipien des Lean Managements beeinflusst. Lean Management verfolgt das Ziel, mit weniger Aufwand mehr zu erreichen, indem unnötige Schritte in Prozessen eliminiert und Abläufe effizienter gestaltet werden. Im Kern geht es darum, die „Lead Time“ – also die Durchlaufzeit – eines Auftrags zu minimieren. Diese Zeit beschreibt den gesamten Zeitraum, der von der ersten Kundenanfrage bis zur finalen Abrechnung der erbrachten Leistungen vergeht.

Eine kürzere Durchlaufzeit bedeutet, dass Aufgaben schneller abgeschlossen und Ressourcen schneller wieder freigesetzt werden können. Für Software-Dienstleister, die ihre Leistungen nach Arbeitsstunden abrechnen, ist dies besonders wichtig, da es ermöglicht, mit den gleichen Kapazitäten mehr Projekte zu bewältigen. Leadtime baut auf diesem Prinzip auf und zielt darauf ab, die Durchlaufzeit in allen Bereichen zu reduzieren. Dies verbessert nicht nur die Effizienz, sondern sorgt auch dafür, dass Kunden schneller bedient und Leistungen zeitnah abgerechnet werden können.

Nach dem erfolgreichen Aufbau von eins+null entschied sich Lukas Ebner, seine Anteile zu verkaufen und sich auf die Weiterentwicklung von CONNEX zu einer eigenständigen Lösung zu konzentrieren. Das neue Produkt erhielt den Namen Leadtime und wurde zusammen mit Stas Persiianenko, dem Hauptentwickler von CONNEX, sowie Dominik Flubacher, einem erfahrenen Vertriebsexperten, zur Marktreife gebracht.

Leadtime entstand aus den realen Herausforderungen eines wachsenden Unternehmens und wurde Schritt für Schritt weiterentwickelt. Es hat sich von einem internen Tool zu einer umfassenden ERP-Lösung entwickelt, die heute digitalen Dienstleistern dabei hilft, ihre Arbeitsweise effizienter zu gestalten und ihr Wachstum nachhaltig zu sichern. Indem Leadtime die Prinzipien des Lean Managements aufgreift, hilft es Unternehmen, ihre Durchlaufzeiten zu verkürzen, ihre Prozesse zu straffen und so ihre Ressourcen optimal zu nutzen.